New Mexico! (Also, fast).

Ich habe es geschafft. Ich bin in New Mexico angekommen, also so mehr oder weniger. Diese Zeilen schreibe ich in Chama, mein erster townstop in New Mexico. Tatsächlich habe ich aber noch etwa 5 km in Colorado, die ich wandern muss. Voraussichtlich am Sonntag werde ich die Grenze überqueren und den letzten großen Abschnitt meiner Wanderung beginnen. Von hier an verläuft der Weg bis auf kleine kurze Ausnahmen unter 3000m und die Gefahr eines größeren Wintereinbruchs ist vorbei.
Schon in den letzten Tagen habe ich bemerkt, wie sich die Landschaft ganz langsam begann zu verändern, man sieht entlang der Bergketten nicht mehr so viele große Gipfel, es gibt oft lange Hochplateaus, auch die Anstiege werden kleiner (sehr angenehm!), die Höhenunterschiede sind nicht mehr so groß. Mit dem Wetter hatte ich Glück, es war meist sonnig, und hat nur einmal ganz kurz leicht geregnet. Übers Wochenende zieht eine ziemliche Schlechtwetterfront durch, daher habe ich mit einigen anderen Wanderern beschlossen zu einem Heißluftballon Festival nach Albuquerque zu fahren. Am Sonntag fahren wir dann zurück und laufen bei hoffentlich besserem Wetter weiter.
Ich bin nun deutlich entspannter, insbesondere die letzten beiden Wochen waren doch recht stressig und anstrengend. Auf New Mexico freue ich mich schon lange, insbesondere der Nordteil muss sehr schön sein, geprägt von Mesas und roten Felsen, wie man es aus Western kennt.
Es sind nun noch ca 1100 km übrig, einerseits ist das durchaus noch eine Strecke, andererseits neigt sich die Wanderung nun so langsam dem Ende zu. Ich fange schon an zu überlegen, was ich danach noch mache, wie ich wohin komme, wann genau ich zurück fliege, und ähnliche Dinge, und habe mein vermutlich letztes Paar Schuhe bekommen.
Auch wurden wir Wanderer nun doch noch von der großen Politik eingeholt. Eine der angenehmen Nebeneffekte diese Wanderung war, von der Nachrichtenlage nur sehr wenig mitzubekommen, allerdings hat die Bundesregierung in Washington, D.C., entschieden, in der Grenzregion zwischen New Mexico und Mexiko sogenannte National Defense Areas (NDA’s) einzurichten. Das betrifft auch den offiziellen Endpunkt des CDTs, der sich nun in einem solchen Gebiet befindet. Der Zutritt in diese Gebiete ist nur für US-Bürger und nur auf Antrag möglich. Im Moment sind vor allem wir ausländischen Wanderer noch dabei, unsere Optionen zu prüfen. Es gibt noch zwei inoffizielle Endpunkte, die aber beide gewisse logistische Schwierigkeiten haben, es gibt auch tatsächlich die Möglichkeit, einfach in der Nähe des eigentlichen Endpunktes an die Grenze zu kommen, da die NDAs nur auf Bundesgebiet sind und nicht auf Landesgebiet. Der Föderalismus hat auch in den USA teilweise sehr kuriose Auswirkungen… im Moment ist die Lage diesbezüglich noch sehr unklar, ich bin gespannt, wie sich das weiterentwickelt.

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