„The Bob“

„The Bob“. So wird der Abschnitt ,den ich den ich nun geschafft habe, umgangssprachlich genannt. Streng genommen besteht er aus drei Teilen, dem Helena Lewis and Clark National Forest, der Bob Marshall wilderness, und der Scape Goat Wilderness. Insgesamt 280 km Strecke, ich habe etwas über 8 Tage gebraucht, und damit der längste Abschnitt zwischen zwei Orten. Alles war sehr anders als in Glacier National Park, die Landschaft ist nicht ganz so schroff, alles fühlt sich sehr weit und großräumig an, insgesamt eine faszinierendes Gegend. Wilderness Areas sind die strengste Form der geschützten Gebiete in den USA. Sie sollen vor jeglichem menschlichen Einfluss geschützt werden und tatsächlich habe ich in diesen Tagen außer Wandermarkierungen und Wanderwegen kein Zeichen menschlicher Zivilisation sehen können, keine Straßen, keine Ortschaften, keine Bauernhöfe, nichts. Auch sind die Wanderwege deutlich weniger gepflegt als im Nationalpark, oft sind sie stark überwuchert (was nicht sehr angenehn ist, wenn es geregnet hat…) Dabei sind die Gebiete nicht klein, allein die Bob Marshall Wilderness ist mit 4000qkm anderthalb mal so groß wie das Saarland. Auch anders als in Glacier National Park habe ich sehr wenig Leute getroffen, oft nur zwei oder drei am Tag, nur an dem Tag, an dem ich am Rand der Wilderness Area in der Nähe eines Wanderparkplatzes war, habe ich deutlich mehr getroffen.
Inzwischen bin ich knapp über zwei Wochen über unterwegs und vieles ist zu Routine geworden, morgens aufstehen, zusammenpacken, frühstücken, laufen, Mittagspause, laufen, Zeltplatz suchen und ab in den Schlafsack. Auch merke ich, dass ich deutlich fitter geworden bin, lange Tagesetappen laufen sich viel weniger anstrengend als in der ersten Woche.
Spannend finde ich, dass, obwohl ich sehr wenige Leute getroffen habe, viele andere Wanderer um mich herum sind, oft in recht kurzer Distanz, und trotzdem trifft man sie nicht. Heute morgen bin ich in Lincoln angekommen und gestern haben hier ca. 15 andere Wanderer übernachtet, die alle oft nur wenige Stunden vor oder hinter mir unterwegs waren. Trotzdem hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, dass ich auf weiter Flur alleine bin.
Von hier ist es jetzt ein kurzer Abschnitt, ca. 110 km, bis Helena, der Hauptstadt von Montana.

5 Gedanken zu „„The Bob“

    1. CPS Beitragsautor

      das gefährlichste war bisher ne Maus, die mir ein Loch in meine Rucksackseitentasche geknabbert hat, weil ich meinen Nuss-M&M Mix da drin vergessen hatte 🙁

      Antworten
  1. Luitgard

    Großartig Cornelius! Danke für die eindrucksvollen Berichte und Fotos und fürs Teilhabendürfen. Bleib gesund – fit bist du ja – und weiterhin diese einzigartigen und vor allem guten Erfahrungen und Erlebnisse!

    Antworten

Schreibe einen Kommentar zu Mama / Bärbel Antwort abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert